Die Trauerhalle im Biebricher Friedhof ist nach Veranlassung des Grünflächenamtes der Stadtverwaltung Wiesbaden in hohem Umfang kernsaniert worden. Während der behutsamen Arbeiten in dem Denkmal fanden Trauerfeiern in einem großen Zelt hinter dem Gebäude statt. Die "Wartezeit" im geschmückten Zelt hat sich gelohnt. In nur etwa acht Wochen erhielt die Raumhülle der altehrwürdigen Halle des markanten Gebäudes eine neue farbliche Fassung. Der Bodenbelag wurde mit Fliesen vollständig erneuert. Im Bereich der Aufbahrung ist nun eine dezente und doch feierlich wirkende, indirekte Beleuchtung. Aufgrund neuer Technik können Trauerfeiern künftig noch persönlicher gehalten werden.
Das markante Gebäude - neben den Kapellen für die Familien Max Schumann und Hubert Kreitz - im Biebricher Friedhof wurde nach dem Plan des Idsteiner Baugewerbelehrers Dr. Paul Meissner 1890/91 gebaut. Die Einweihung des Hauses mit Halle, Büro, Einstellräumen und Wärterwohnung war am 25. November 1891. "Eine ungünstige Witterung sollte hier die Grabrede ins Innere verlegen können, und nur die Einsegnungen sollten am Grabe selbst erfolgen". So lautete das Argument der einstigen Stadtverwaltung Biebrich am Rhein für den Bau am damaligen nördlichen Ende des Friedhofes. In jener Zeit setzten Gärtner vom Südportal des Friedhofes bis zur Halle Linden und nahmen symbolisch Kontakt zur Lindenallee an der Bernhard May-Straße auf.